Kliniken werden wann immer möglich ihren Beitrag leisten
DKG zur gemeinsamen Erklärung zu Boosterimpfungen
Es ist dringend erforderlich, das Impftempo in Deutschland zu erhöhen. Doch leider ist Deutschland derzeit organisatorisch nicht so aufgestellt, wie es dringend nötig wäre. Impfzentren haben in vielen Bundesländern geschlossen, und die Anzahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Lage sehen, gegen das Coronavirus zu impfen, ist in den vergangenen Monaten gesunken. Der bürokratische Aufwand ist für die Praxen immens. In dieser Situation werden nun vielfältige andere Möglichkeiten diskutiert. Apotheker, Tierärzte und Betriebsärzte stehen als mögliche Impfärzte zur Diskussion. „Wir haben uns deshalb als Kliniken dem gemeinsamen Appell zahlreicher Organisationen angeschlossen, um die Boosterimpfungen voranzutreiben. Die Krankenhäuser sind bereit, da wo es für sie organisatorisch möglich ist und wo es die Versorgungslage erlaubt, ihren Teil beizutragen, um möglichst viele Menschen zu impfen. Über dieses Angebot muss aber das jeweilige Krankenhaus regional und standortbezogen vor Ort entscheiden. In jedem Fall geht der primäre Auftrag der Patientenversorgung vor dem möglichen Impfangebot. Gegebenenfalls müssen sich die Kliniken auch wieder zurückziehen können, wenn sie beispielsweise durch die COVID-Versorgung überlastet werden. Und es bedarf klarer vorher festgelegter Regeln:
Kommunen und Länder müssen in jedem Fall den administrativen Aufwand der Dokumentation, Organisation und Terminvergabe übernehmen, so dass sich das Fachpersonal aus den Kliniken ausschließlich auf die medizinische Beratung und den reinen Impfvorgang konzentrieren kann.
Standortbezogen ist zu beachten, dass die Impfungen außerhalb des eigentlichen Klinikgebäudes durchgeführt werden, um mögliche Infektionsgefahren von der Patientenversorgung fernzuhalten.
Völlig selbstverständlich ist, dass die Unterstützung durch die Klinikmitarbeiter in gleicher Weise honoriert werden muss, wie auch in Impfzentren oder Arztpraxen.
Wichtig ist, dass wir nur mit dem Schulterschluss aller Beteiligten die Infrastruktur für das Impfen so gestalten können, dass wir das Impftempo erhöhen und in den kommenden Wochen ausreichend Auffrischungsimpfungen aber auch möglichst viele Erst- und Zweitimpfungen durchführen können. Es ist nun an den Bundesländern und den Kommunen, einen Rahmen zu schaffen, in dem Kliniken ihren Beitrag zur Impfkampagne leisten können, sofern es ihnen die derzeitige Versorgungssituation erlaubt.
Qelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.