DKG fordert Positionierung des Ethikrates zum Thema Corona-Impfpflicht
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert die Bundesregierung auf, den Deutschen Ethikrat zu beauftragen, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu bewerten.
„Die derzeitige seit nunmehr Wochen schwelende Debatte über eine Impfpflicht ist kontraproduktiv und wird die Impfbereitschaft sowohl in den betroffenen Berufsgruppen als auch in der allgemeinen Bevölkerung eher absenken als fördern. Deshalb ist es dringend geboten, dass sich der Ethikrat umfassend zur Thematik äußert. In der jetzigen Situation werden sowohl die Arbeitgeber als auch die Beschäftigen mit dieser Frage allein gelassen. Es liegt in der politischen Verantwortung der Regierung, hier durch den Ethikrat Leitplanken einziehen zu lassen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Dr. Gerald Gaß. Der Ethikrat hat sich bereits 2019 zur Masern-Impfpflicht differenziert positioniert. Das kann eine gute Basis für die Entscheidung zur Corona-Impfung sein. Darauf basierend kann die Bewertung für eine COVID-Impfpflicht durch den Ethikrat auch sehr kurzfristig erfolgen. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Krankenhäusern haben wir eine extrem hohe Impfbereitschaft gesehen. Doch dies ist nicht in allen Bereichen des Gesundheitswesens im gleichen Maße der Fall. Andere Länder haben eine Impfpflicht eingeführt. Wir brauchen jetzt Klarheit, wohin der Weg führt, damit die Diskussionen ein Ende nehmen und die Akzeptanz einer politischen Entscheidung für oder gegen eine Impfpflicht gestärkt wird.
„Ungeachtet dieser dringend notwendigen Bewertung muss die Impfkampagne noch weiter verbessert und genauer auf die Zielgruppen ausgerichtet werden. Um die Impfquote in Deutschland zu erhöhen, bedarf es auch über die zurückliegende Aktionswoche hinaus vor allem niedrigschwelliger Angebote, die die Menschen in ihrem Alltag erreichen, und einer umfassenden auch zielgruppengerechten Ansprache und Aufklärung“, erklärte Gaß.
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.