DKG zur Diskussion über die Lage auf den Intensivstationen
Wenn die Politik, die von ihr beschlossene Notbremse konsequent umsetzt, werden die Kliniken auch in den kommenden Wochen den Schutz der Bevölkerung gewährleisten
Zur derzeit stattfinden Diskussion über die Belastungssituation von Intensivstationen erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß:
„Die Beschäftigten in den deutschen Krankenhäusern und insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Intensivstationen haben in den letzten zwölf Monaten großartige Arbeit geleistet, damit viele Menschenleben gerettet und die Bevölkerung vor noch dramatischeren Folgen der Pandemie geschützt. Sie haben in dieser Zeit außergewöhnliches geleistet. Und es ist völlig außer Frage, dass es hier zu Überlastungen und Erschöpfung kommt.
Es wird aber in den kommenden Wochen nicht zu einer kompletten bundesweiten Überlastung der Kliniken kommen, die dazu führt, dass wir Bilder wie in Bergamo erleben müssen, dass Patienten keine Beatmung mehr erhalten können und wir möglicherweise sogar das benachbarte Ausland um Unterstützung bitten müssen. Diese Unterscheidung müssen wir treffen. Das Intensivregister der Vereinigung der Intensivmediziner (DIVI) zeigt täglich selber auf, dass es neben aktuell 3.800 freien Intensivbetten gut 10.000 Reserveintensivbetten gibt. Diese Betten können wir im Notfall durch das deutliche Zurückfahren der Regelversorgung binnen sieben Tagen aktivieren. In allen Bundesländern existieren Notfallpläne der einzelnen Regionen, wie die Patienten umgesteuert werden, wenn einzelne Intensivstationen keine weiteren Aufnahmen mehr möglich machen können. Diese regionale Koordinierung in der Verantwortung der Krankenhäuser hat auch zu den Spitzenzeiten der 2. Welle funktioniert.
Aktuell melden die Krankenhäuser im DIVI Register zu 36 Prozent einen regulären Betrieb, 33 Prozent sehen den Betrieb teilweise eingeschränkt und rund 25 Prozent melden einen eingeschränkten Betrieb.
Selbstverständlich muss es unser Ziel sein, neue Höchstmarken auf den Intensivstationen und die damit verbundene Belastung der Krankenhausmitarbeiter zu vermeiden. Die Politik muss dazu keine neuen Maßnahmen erfinden, sondern das konsequent umsetzen, was im Rahmen der sogenannten Notbremse vereinbart wurde“.
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.