Pflegekompetenz muss optimal genutzt werden – Entbürokratisierung Mittel gegen Fachkräftemangel
Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai erklärt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Prof. Dr. Henriette Neumeyer:
„Die Pflege ist die mit Abstand größte Berufsgruppe im Krankenhaus. Rund 500.000 Pflegekräfte versorgen 17 Millionen stationäre Patienten im Jahr. Die Kompetenz dieser Fachkräfte ist eine zentrale Voraussetzung für die hohe Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung in unseren Kliniken. Genau diese Kompetenz kann und muss zukünftig noch besser genutzt werden. Deshalb ist es ein richtiger Schritt von Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit dem Pflegekompetenzgesetz hier anzusetzen. Dabei muss es darum gehen, sowohl die Verantwortung der Pflege im Behandlungsprozess zu stärken, als auch neue Formen der Zusammenarbeit der unterschiedlichen medizinischen und pflegerischen Fachberufe zu etablieren. Die optimale Nutzung der Kompetenzen ist eine zentrale Voraussetzung um bestmögliche Qualität zu erzielen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, ist es dringend erforderlich die Entbürokratisierung voranzutreiben. Pflegefachkräfte haben den Beruf nicht gewählt, um Stunden am Schreibtisch verbringen zu müssen und teilweise auch doppelte Dokumentationen auszufüllen. Sie haben den Beruf gewählt, um mit ihrer Arbeit und ihrer Kompetenz, Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen. Derzeit verbringen Pflegekräfte 3 bis 4 Stunden ihres Arbeitstages am Schreibtisch. Alleine durch die Halbierung dieser Arbeitszeit stünde umgerechnet die Arbeitszeit von 70.000 Vollzeitstellen zur Verfügung, die tatsächlich in der Patientenversorgung eingesetzt werden könnten. Die DKG hat dazu aktuell über 70 konkrete Entbürokratisierungsvorschläge im Bundesgesundheitsministerium vorgelegt.“
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.