Orientierungswert zeigt immense Kostensteigerungen
DKG zur Veröffentlichung des Orientierungswertes durch das Statistische Bundesamt
Die Veröffentlichung des Orientierungswertes für Krankenhäuser durch das Statistische Bundesamt verdeutlicht die immense Kostenbelastung der Krankenhäuser, die schon vor dem extremen Anstieg der Energiekosten 2022 eingesetzt hat. Für den Zeitraum des zweiten Halbjahres 2021 und des ersten Halbjahres 2022 beträgt der Orientierungswert 6,07 Prozent. Das bedeutet, dass sich in diesem Zeitraum die Personal- und Sachkosten um diesen Faktor verteuert haben. Angehoben wurden aber die Erlöse der Krankenhäuser im Jahr 2021 nur um 2,53 Prozent, 2022 sogar nur um 2,32 Prozent. Das bedeutet, dass sich schon ab 2021 das Defizit der Kliniken deutlich verschärft hat.
„Und 2022 setzt sich dieser Trend ungebremst fort, er beschleunigt sich sogar. Die Inflation liegt mittlerweile bei mehr als zehn Prozent. Wir haben bis dato für 2022 eine achtprozentige Steigerung angenommen. Die offiziellen Zahlen unterstützen uns bei unserer Berechnung und den Forderungen nach einem umgehenden Inflationsausgleich“, erklärt Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG.
Auch der Teilorientierungswert für Personalkosten zeigt mit 6,1 Prozent die extreme Belastung der Kliniken. Zwar wird die Pflege durch das Pflegebudget abgedeckt, doch ungefähr 50 Prozent der Personalkosten fallen außerhalb dieses Bereiches an und unterliegen dieser Steigerung, ohne dass eine Gegenfinanzierung vorliegt. Dieser Teilorientierungswert wirkt sich auf rund 45 Milliarden Euro Personalkostenanteil aus, was eine Mehrbelastung von 2 Milliarden Euro für die Krankenhäuser im Zeitraum zwischen dem zweiten Halbjahr 2021 und dem Sommer 2022 bedeutet.
„Auch für das kommende Jahr ist dieser Orientierungswert kein Signal der Entspannung. Durch gesetzliche Regelungen wird er zum einen sogar nur anteilig wirksam, zum anderen liegt er aber auf jeden Fall deutlich unter der Inflationsrate von 2022 und auch 2023, und zugleich ist das schon vorab entstandene Defizit nicht aufzufangen“, so Gaß.
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.